05.01.2013

Windows 8, Cloud, Apple, Telekom

Windows 8 - Schön, schnell und (über)flüssig.

Windows 8 - Schön, schnell und überflüssig!
(Quelle: bluechip.de)

Also entweder bin ich zu konservativ und werde zu alt für den Puls der Zeit, oder ich habe irgendetwas noch nicht mitbekommen...

Diese 10 Gründe sprechen für Windows 8 - Wirklich?
(Quelle: offizieller Flyer von Microsoft zur Einführung von Windows 8)

zu Punkt 1 (intuitive Bedienung):
    Vor dem Hintergrund eines Users, Admins und Dienstleisters... wenn das intuitiv sein soll, dann möchte ich die nicht-intuitive Variante gar nicht erst sehen.
    Als jemand, der seit 20 Jahren täglich mit Windows-Systemen arbeitet - und ich meine arbeitet und nicht chattet, twittert, facebookt usw. - stauen sich bei mir angesichts der neuen Oberfläche nur die Aggressionen.
    Bei Windows 7 brauche ich schon 10% länger für alles... angesichts von Widows 8 überlege ich mir so langsam, ob nicht jetzt die Zeit gekommen ist, endgültig auf ein anderes OS umzusteigen.

zu Punkt 2 (verbesserter Windows-Explorer):
    Der Explorer von Windows 7 regt mich schon maßlos auf... entweder erscheinen Dateien in einem Ordner erst, nachdem man auf "Aktualisieren" geklickt hat, oder neu hinzugefügte Dateien werden sofort alphabetisch in die bestehende Liste der Dateien einsortiert, anstatt – wie gewohnt – zunächst ans Ende angehängt.
    Nach welchem Schema Windows 7 welches Verhalten an den Tag legt? - Unergründlich. Aber bei mir macht es jeweils grundsätzlich das, was meinem Arbeitsfluß in diesem Moment alles andere als zuträglich ist.
    Das war Windows 7.
    Jetzt ist Windows 8 da und ich hegte die Hoffnung, daß es wieder etwas besser würde, aber weit gefehlt! Aus "äußerst unpraktisch" wurde nun "völlig unbrauchbar".

zu Punkt 3 (inklusive Standard-Apps):

      Unter anderem sind die Apps Mail, Kalender, Nachrichten, Fotos, SkyDrive, Karten, Musik und Video inklusive.

    Super. Das, was seit Windows 9x hinzugekommen ist, braucht kein Mensch... na gut, den Kalender vielleicht.
    Alles andere ist entweder nichts wirklich Neues oder es gibt seit Jahren bessere Alternativen (z. B. Thunderbird,...) oder es ist zur "ernsthaften" Nutzung eines PCs schlichtweg überflüssig.

zu Punkt 4 (Windows-Store):
    Ohne Kommentar.

zu Punkt 5 (Internet-Explorer 10):
    Mag ja sein, daß der IE in Version 10 Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger bringt.
    Aber einzig dafür gleich ein ganz neues Betriebssystem?
    Nö.

      ... unterstützt die wichtigsten aktuellen Web-Standards...

    Soso,... die wichtigsten also.
    Soll das heißen "das mindeste, was notwendig ist, um überhaupt eine Webseite anzuzeigen"?

      ... und verzichtet auf Überflüssiges....

    ... und alles, was sich im Laufe der Zeit von ansatzweise praktisch bis selbstverständlich entwickelt hat.
    Wo finde ich doch gleich die Einstellung "aktuelle Seite als Startseite einrichten"?

    Und wo ich gerade schon dabei bin, wiederhole ich meine Frage, die ich schon zu Windows 7 gestellt habe: Was ist der schnellste Weg, die IP-Adresse meines Gerätes im lokalen Netzwerk anzuzeigen?
    Unter Windows XP: Doppelklick auf das Netzwerk-Icon unten rechts im Systemtray, Klick auf "Netzwerkunterstützung", und schon steht es schwarz auf weiß/grau auf meinem Bildschirm.
    Viel Spaß beim Herumklicken in Win7/8.
    (Ich behelfe mir mittlerweile unter diesen Systemen mit dem Weg über die Kommandozeile / Eingabeaufforderung:
    ipconfig /all)

zu Punkt 6 (Heimnetzgruppe):

      ... so dass auch Privatanwender von den Vorteilen, die ein Netzwerk bietet, profitieren können.

    Wow! Privatanwender können von den Vorteilen eines LANs profitieren!
    Das ist ja geradezu bahnbrechend! Bisher war es Privatanwendern also offenbar verwehrt, ein lokales Netzwerk mit mehreren PCs zu nutzen... Ist mir gar nicht aufgefallen.
    Ich nutze schon seit Windows 95 und Windows NT lokale Netzwerke.
    Und diese Verwirrungstaktik der "Heimnetzgruppe" ist auch nicht neu.
    Die hat schon in Win7 genervt.

zu Punkt 7 (32- und 64-Bit-Anwendungen):
    Hallo... klopf-klopf... jemand zu Hause!?!
    Ist das neu, daß man 32-Bit-Anwendungen auch auf 64-Bit-Systemen ausführen kann?
    Also Win7 konnte das... WinVista konnte das... WinXP konnte das... vorher gab's noch kein 64-Bit-Windows.

zu Punkt 8 (Windows Media Player):
    Na endlich ein triftiger Grund, auf Windows 8 umzusteigen: es bringt den Windows Media Player mit! Juchu!
    Und er kann seit fast 20 Jahren immer noch nicht das mindeste an Video-Formaten wiedergeben, was sich auf dem aktuellen Markt befindet.
    OK, sorry... ich tue ihm Unrecht... DVDs wiedergeben kann er mittlerweile... meistens zumindest.

zu Punkt 9: (PC auffrischen und zurücksetzen)
    OK. Zugegeben, hört sich gut an.
    Bleibt die Frage, ob man früher oder später nicht doch wieder zu Software von Drittherstellern greift.
    Da weiß man (meistens zumindest), was man hat.

zu Punkt 10 (umfassende Cloud-Integration):
    Arrg!
    Jaaa! 365/24/7 in sozialen Netzwerken rumhängen! Genau das, was der produktiv Arbeitende und/oder der tüchtige Arbeitnehmer keinesfalls verpassen sollte.
    Sind wir hier im Kindergarten?
    Und überhaupt: Wo ist jetzt die Innovation, die Windows 8 für mich unabdingbar macht?
    Skype, Facebook, Wetter-Widgets... gibt's doch alles schon.
    Und ja... bitte... pumpt doch alles raus in die Cloud... selbst das Benutzer-Konto soll jetzt in die Cloud... ich fühle mich schon wie ein Neandertaler, wenn ich Win8 bei der Ersteinrichtung davon überzeugen will, daß es doch bitte ein lokales Konto anlegen soll.

    Cloud hier, Cloud da... wozu brauche ich eigentlich noch meine Festplatte?
    Warum wird Win8 nicht einfach auf einem ROM-USB-Stick geliefert?
    Unkaputtbares Dateisystem, resistent gegen Malware-Attacken... und alles andere liegt... IN DA CLOUD! (bis es einer klaut... oder löscht... oder der Hoster pleite geht...)

    cloud-data be gone!

    Aber genug des Gemeckers über das Cloud-Thema... das habe ich in einem Link vorherigen Beitrag ja bereits ausgiebigst kommentiert.
    Eigentlich geht es ja in diesem Beitrag um Windows 8.


    Lasse ich also die verheißungsvoll von Microsoft angepriesenen "10 Gründe für Windows 8" Revue passieren, stelle ich fest, daß das Gros davon irgendwo zwischen

      "Was ist daran neu? Das gab's doch auch vorher schon!"
    und
      "unnütze Spielerei, die mich im Zweifel auch noch zum geistigen Nackttänzer macht"

    rangiert.

    Kurzum: Ich will produktiv arbeiten... in zumutbarem Rahmen vielleicht sogar so, wie ich es seit Jahr und Tag gewohnt bin.
    Gegen Verbesserungen und Optimierungen hab ich ja gar nichts... von mir aus darf es auch hübscher werden... aber nicht auf Kosten des Arbeitsflusses!
    Wenn ich unbedingt spielen will, kauf ich mir 'ne Playstation.

    So wie es ursprünglich gedacht war, als Betriebssystem mit Touch-Oberfläche zur Finger-Bedienung auf einem Smart-Phone, hätte es sicherlich einen zumutbaren Dienst getan; aber so wie es jetzt ist, ein Misch-Masch aus Smart-Phone- und Desktop-Betriebssystem... geh weg, nein danke!


Also was genau ist jetzt nochmal der Grund, warum ich unbedingt Windows 8 brauche?



Tief aus der Seele spricht mir folgender Artikel auf drweb.de:

Link Usability-Desaster: Windows 8 ist eine einzige Enttäuschung

Jakob Nielsen kommt hier zu dem Schluß:

    "Windows 8 ist weder für Neulinge, noch für Power-User brauchbar."




Dies ist eine sehr subjektive Darstellung der Eindrücke des Verfassers vom neuen Windows 8.
Ihre persönliche Auffassung mag hiervon vereinzelt bis gänzlich abweichen.
Eine neutralere Betrachtung mit einer Gegenüberstellung sowohl von Gründen für als auch von Gründen gegen das neue Windows 8 finden Sie unter dem Titel

daraus folgt "10 Gründe, warum das Betriebssystem scheitert - und 10 Gründe, warum es Erfolg haben wird"

auf pcgameshardware.de.


- UAP -








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